Klima-Protest: Demo vor der RWE-Konzernzentrale in Essen geplant

Ein Bündnis plant am Samstag, 18. März 2023, eine Demonstration und eine symbolische Blockade vor der Konzernzentrale von RWE in Essen. Gefordert wird ein Moratorium für Lützerath.

Tausende Menschen haben sich am 14. Januar 2023 auf den Weg nach Lützerath gemacht. Ihr Ziel: Das Dorf zu erhalten und den Braunkohleabbau von RWE zu stoppen. Doch Lützerath wurde geräumt und RWE setzt seinen Tagebau fort. Deshalb plant ein Bündnis von 70 Gruppen aus verschiedenen Klimabewegungen nun eine weitere Demo am Samstag, 18. März 2023 – dieses Mal in Essen vor der RWE-Konzernzentrale. Erwartet werden insgesamt 2.000 Teilnehmer. Polizeisprecher Werk sagte der "WAZ", die Behörde bereite sich bereits auf einen Großeinsatz vor.

Demo startet im Essener Stadtgarten

Treffpunkt für die Demonstration ist um 12 Uhr im Essener Stadtgarten an der Huyssenallee. Dort wird auch die Auftaktkundgebung stattfinden. Um 13 Uhr soll dann der gemeinsame Lauf der Demonstranten zur RWE-Zentrale im Essener Nordviertel starten. An der RWE-Zentrale angekommen, ist eine ein Kilometer lange Menschenkette geplant. Symbolisch sollen alle Eingänge zu RWE blockiert werden.

Moratorium für Lützerath

Mit der Demo vor der Konzernzentrale von RWE wollen die Demonstranten deutlich machen, dass RWE zwar Lützerath zerstört habe, nicht aber ihren Widerstand. Außerdem fordern die Klimaaktivisten ein Moratorium für Lützerath, was einen sofortigen Stopp des Kohleabbaus in Lützerath bedeuten soll. Denn auch wenn der Ort nicht mehr besteht, ist die Kohle immer noch im Boden. Und nach Forderung der Demonstranten soll das auch so bleiben. "RWE hat Lützerath räumen lassen - jetzt machen wir mit einer symbolischen Blockade aller RWE-Eingänge deutlich: Das 'Weiter so' muss beendet werden - für eine klimagerechte Zukunft für alle Menschen auf diesem Planeten!“, macht Saskia Meyer vom Bündnis die Beweggründe der Demo deutlich.

Gegenseitige Gewaltvorwürfe nach letzter Großdemo in Lützerath

Lützerath ist nach wie vor ein stark polarisierendes Thema. Bei der letzten Großdemonstration im Januar durchbrachen Aktivisten die Polizeiabsperrungen, woraufhin es zu schweren Auseinandersetzungen kam und mehrere Menschen verletzt wurden. Die Diskussion danach war groß: Polizeigewalt? Schuld der Demonstranten? NRW-Innenminister Reul sah die Verantwortung bei den Demonstranten. Viele hätten sich nicht mehr an die Absprachen gehalten und seien durchgebrochen, sagte er. "Dann flogen Steine, dann Molotowcocktails, dann Feuerwerkskörper", so Reul. Wenn Aufforderungen nichts brächten, "dann muss die Polizei irgendwann zu Zwangsmitteln greifen und das Recht durchsetzen". Klimaaktivistin Luisa Neubauer hingegen bezeichnete das Vorgehen der Polizei und den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken als "völlig unverhältnismäßig."

Autorin: Antonia Röper

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