Altenzentrum Herdecke weiter vor ungewisser Zukunft

Noch immer gibt es keine Lösung für das frühere Altenzentrum in Herdecke Kirchende. Wie berichtet ist der Betreiber insolvent, seitdem ruht der Betrieb. Von den 40 Wohnungen sind noch 29 vermietet und die Menschen fürchten, ihr Zuhause verlassen zu müssen.

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Das Konzept eines Investors hat bisher nicht von allen Parteien Zustimmung aus der Politik bekommen. Corinna Karadayi organisiert den Protest für die Bewohnerinnen und Bewohner zum Beispiel mit Unterschriftenlisten:

Die Kommunalwahlen im September werden dann entscheiden, wer für uns da war und wer nicht. Es ist immer groß zu sagen, wenn ich dann die Fraktionsseiten aufmache und ich lese dann so auf einigen Seiten wie dann bei der CDU: "Herdecke und seine Bürger liegen uns am Herzen". Ja, toll. Wo bleiben wir denn? Wir sind die Bürger, wir leben in Herdecke und nicht erst seit gestern.
Radio Ennepe Ruhr Reporterin Christiane Rüffer im Gespräch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Altenzentrums.
Radio Ennepe Ruhr Reporterin Christiane Rüffer im Gespräch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Altenzentrums.© Radio Ennepe Ruhr
Radio Ennepe Ruhr Reporterin Christiane Rüffer im Gespräch mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Altenzentrums.
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Brief aus der Politik macht sprachlos

In einem gemeinsamen Brief von CDU, FDP, Linksfraktion + und Die Partei an die Bewohnerinnen und Bewohner heißt es jetzt: man arbeite intensiv an einer Lösung. Aber die Situation sei komplex und es gehe nicht nur um dieses eine Haus, sondern um eine Gesamtlösung für Herdecke. Bewohnerin Corinna Karadayi ist sprachlos:

Dann kommt ein Brief, der uns mundtot machen soll. Und so funktioniert das nicht in der Demokratie. Nee, die sollen uns erklären wo die uns unterbringen möchten, wo wir in Herdecke Wohnraum haben, was uns das kostet. Weil wir sind alle fit genug, um eigenständig selbstbestimmt hier noch zu leben.
Das Altenzentrum in Herdecke Kirchende hat eine (noch) ungewisse Zukunft.© Radio Ennepe Ruhr
Das Altenzentrum in Herdecke Kirchende hat eine (noch) ungewisse Zukunft.
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Konsequenz bei der Kommunalwahl

Bewohnerin Anneliese Holsteg ist davon überzeugt, dass die Politik bei der Kommunalwahl dafür einen Denkzettel bekommt:

Viele unterstützen uns. Die werden alle mitbekommen haben, wie die Parteien mit uns umgegangen sind. Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass das ein Denkzettel für die Parteien wird.


Ein Investor plant, das Altenzentrum weiterzuführen.© Radio Ennepe Ruhr
Ein Investor plant, das Altenzentrum weiterzuführen.
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Investor hat Pläne

Der Investor plant, das Altenzentrum zu erhalten und zu sanieren. Entstehen soll ambulantes Wohnen für Ältere und ein Bereich für Mütter mit ihren Kindern. Auch eine Betreuung ist geplant, sagt Bewohnerin Anneliese Holsteg:

Hier wäre im Haus eine Ambulanz, 24 Stunden. Wenn wir also Hilfe brauchten. Im Moment fahren etliche Ambulanzwagen jeden Tag hin und her, das wäre alles im Haus. Wir hatten ganz große Hoffnung, aber ich muss sagen, ich bin im Moment so fertig, dass ich kaum noch Worte finde, was hier mit uns gemacht wird.

Wie es jetzt weitergeht ist noch unklar.

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