BIW stellt Maßnahmen zur PCB-Vermeidung vor
Veröffentlicht: Freitag, 21.02.2020 06:07
Ennepetal: Damit soll der Ausstoß der weißen Flocken verhindert werden, die mit PCB 47 belastet sind. Das Ennepetaler Unternehmen will bis Ende des Jahres komplett PCB-frei produzieren. Das will die Firma vor allem mit der Umstellung auf einen chlorfreien Vernetzer erreichen. Damit soll bei der Silikonverarbeitung dann kein PCB 47 mehr entstehen. Aktuell hat das Unternehmen ein Viertel seiner Produktion umgestellt. Bis Jahresmitte sollen es 80% sein. Allerdings können nicht alle Produkte umgestellt werden. Deshalb werden an den Kaminen noch sogenannte "Nasswäscher" angebaut, die verhindern, dass die weißen Flocken austreten. Die Kamine werden öfter gereinigt, es werden neue Filtersysteme getestet und Wände aufgestellt, die die weißen Flocken abfangen. Der Ennepe-Ruhr-Kreis will der Firma untersagen, den chlorhaltigen Vernetzer weiter einzusetzen. Ein sofortiges Verbot würde laut biw aber dazu führen, dass das Unternehmen insolvent würde und die 600 Mitarbeiter ihren Job verlieren.
Während die Mitarbeiter der Firma um ihre Jobs bangen, gibt es aber auch viel Protest aus der Bevölkerung. Vor der Bürgerversammlung heute Abend hat die Bürgerinitiative zum PCB-Skandal in Ennepetal eine Demonstration geplant. Sie fordert, den PCB-Ausstoß sofort zu stoppen, bis das Unternehmen die Produktion umgestellt hat. Die Demonstration startet um 16:45 Uhr am Marktplatz in Ennepetal. Von dort aus geht es dann weiter über die Voerder Straße zum Haus Ennepetal, wo eine symbolische Bestattung geplant ist. Die Teilnehmer werden gebeten, Trauerkleidung zu tragen und weiße Pappkreuze sowie LED-Kerzen mitzubringen. Im Haus Ennepetal findet wenig später eine Bürgerversammlung statt. Kreis und Stadt informieren ab 18 Uhr über den aktuellen Stand in Sachen PCB.