Landwirte im Kreis klagen über ihr Jahr 2022

Die Landwirte im Ennepe-Ruhr-Kreis haben es aktuell nicht leicht. Durch den Ukraine-Krieg, die steigenden Energiepreise und auch die Trockenheit in diesem Jahr, sind sie in eine schwierige Lage gebracht worden. Auf den Höfen herrscht aktuell Unsicherheit.

© Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband

Der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ennepe-Ruhr/Hagen Dirk Kalthaus sagt in seinem Jahresrückblick ganz klar: 2022 hat allen Landwirten gezeigt, wie unkalkulierbar vieles sei. Der Ukraine-Krieg habe eine Menge zur Mangelware mit hochschnellenden Preisen werden lassen. Produkte mit Qualität können sich Verbraucher und Kunden wegen der gestiegenen Preise nicht mehr leisten. Das merken die Landwirte, die mit ihrer Biomilch oder Freilandeier von Hühnermobilen kaum Geld eingenommen haben. Dabei habe man in den letzten Jahren mehr aufs Tierwohl achten wollen. Mittlerweile seien Sparpreise wieder am Drücker.

Dazu noch die Trockenheit aus dem Sommer, die besonders Wiesen und Weiden laut Kalthaus angegriffen habe. Nach dem zweiten Grasschnitt sei kaum noch etwas nachgewachsen. Rinder, Pferde oder Schafe hätten auf den Weiden in der Regel zugefüttert werden müssen und die Erntemengen an Heu und Grassilage war deutlich weniger geworden. Aber es gibt auch was positives in der Hinsicht: Die Wiesen wurden nach dem Regen im Herbst wieder grün. Anfang November hat es noch vielfach eine - wenn auch nicht allzu große - Grasernte gegeben.

Der Chef der Landwirtschaft im Kreis hat auch Verständnis für uns Konsumenten, wenn das Portmonee leer ist. Menschen mit weniger Einkommen, will er dafür nicht verurteilen. Er hofft, dass finanziell besser aufgestellte Menschen nicht aufhören in hochwertige Lebensmittel zu investieren, damit Landwirte weiter eine Chance haben. 

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