Neue Klimademonstrationen von Fridays For Future in NRW für den Erhalt von Lützerath

In NRW kommt es am zweiten Novemberwochenende zu neuen Klimademonstrationen von Fridays For Future. In Lützerath wird es am 12. November die größte Demonstration geben.

© Fridays For Future NRW

Konkret ging es bei den Demonstrationen am ersten November-Wochenende darum, die Klimapolitik der Bundes- und Landesregierung anzuprangern. Vor allem in einem Punkt: Dem nachzubessernden Kohleausstieg und weiteren Konsequenzen. Denn: Der Erhalt von Lützerath, einer der letzten Weiler (Siedlungen ohne viele Gebäude), den der Energiekonzern RWE abreißen will, soll eingefordert werden. Bevor es am 12. November zu einer großen Demonstration in Lützerath kommt, will Fridays For Future in den NRW-Städten mobilisieren. Dazu sagt Sprecherin Pauline Brünger in einem schriftlichen Statement: "Hinter der vermeintlichen Klimaentscheidung findet sich vor allem ein Gesetz für mehr Kohle. Die Bundesregierung erlaubt RWE mit diesem Deal sechsmal so viel Braunkohle abzubauen, wie für die Einhaltung des 1.5-Grad-Budgets noch verbrannt werden darf. Das Gesetz ist eine Farce für den Klimaschutz. Um Menschen vor einer eskalierenden Klimakrise zu schützen, ist nicht nur das Enddatum der Kohle relevant, sondern vor allem die konkrete Menge, die wir bis dahin noch verbrennen."

Hier wurde in NRW am 4. und 5. November demonstriert

  • Aachen, 04.11. 18 Uhr, Theaterplatz
  • Bingen, 05.11. 14 Uhr, Speisemarkt
  • Bonn, mittags, Infos folgen
  • Düsseldorf, 05.11. 15 Uhr, Rheinufer (Höhe Wirtschaftsministerium/Stadtstrand)
  • Essen, 05.11. 13 Uhr, Hirschlandplatz
  • Köln, 05.11. 14 Uhr, Bahnhofsvorplatz
  • Viersen, 05.11. 11 Uhr, Mahnwache an der Kreuzkirche

Kritik an "Kohledeal" mit RWE-Konzern

Klar ist, dass die Klimaorganisation sich von den Grünen sowohl im Land NRW als auch im Bund viel mehr erwartet hat. Anders ist ihre Kritik an Entscheidungen der Partei nicht zu verstehen. Das macht Pauline Brüger auch nochmal in einem Statement deutlich: "Um das Pariser Klimaschutzabkommen einhalten zu können, muss die Kohleverstromung in den nächsten Jahren kontinuierlich sinken und Lützerath in der Konsequenz erhalten bleiben. Wir werden diese Entscheidung nicht einfach hinnehmen! Nachdem die Bundesregierung den dreckigen Kohledeal mit RWE beschlossen hat, liegt es nun an uns allen, die Kohlebagger zu stoppen."


Großdemonstration in Lützerath

Nach den Demonstrationen in den jeweiligen NRW-Städten, wird seitens Fridays For Future, aber auch anderen Organisationen wie "Alle Dörfer Bleiben", "BUND NRW", "Campact", oder "Greenpeace" aufgerufen. Beginn ist ab 12 Uhr. Das Motto lautet: "Kohle im Boden lassen, 1,5 Grad Grenze einhalten, Lützi bleibt!". Dieses Bündnis aus Umweltverbänden und klimapolitischen Organisationen ruft zu einer Demonstration in Lützerath am Tagebau Garzweiler II auf. Zeitgleich zur 27. UN-Klimakonferenz in Ägypten (COP27) fordern die Beteiligten einen Kohleausstieg in Deutschland, der mit der Einhaltung der überlebenswichtigen 1,5 Grad-Grenze vereinbar ist. Dafür benötige es unter anderem ein Räumungs-Moratorium für das vom Abriss bedrohte Dorf Lützerath am Tagebau. Es wird eine vierstellige Anzahl an Demonstrantinnen und Demonstranten erwartet.

Autor: Joachim Schultheis

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