PCB-Belastung wieder gestiegen, auch im Grünkohl

In Ennepetal sind rund um das Gelände der Firma biw in Oelkinghausen auch wieder die PCB-Werte im Grünkohl gestiegen. Das meldet die Kreisverwaltung.

© Hans Blossey / www.blossey.eu

Die Werte seien zwar nicht so hoch, wie vor zwei Jahren. Dennoch soll in der Nähe von biw angebautes Blattgemüse nicht gegessen werden, angebautes Blattgemüse im Wohngebiet Büttenberg maximal zweimal pro Woche. Seit dieser Woche ist klar, dass die PCB-Belastung im vergangenen Jahr wieder angestiegen sind. Die Kreisverwaltung beruft sich auf Ergebnisse von zwei Messpunkten aus dem Jahr 2020. Eigentlich hatte der Verursacher, die Firma biw, versprochen die Werte des giftigen Schadstoffs zu verringern. Landrat Olaf Schade bezweifelt, dass sich biw wirklich ans das gegebene Versprechen hält. Bis Mai 2020 sind die Messwerte rund um die Firma im Gewerbegebiet Oelkinghausen zwar zurückgegangen. Im Oktober waren sie aber fast sechsmal höher.

Stellungnahme des Unternehmens

biw produziert im Moment Schläuche für Beatmungsgeräte von Corona-Patienten. Die würden zur Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems in der Pandemie dringend benötigt und Menschenleben retten, heißt es. Vertragskunde sei unter anderem die Bundesregierung. Sollte biw die Produktion der Schläuche mit einem pcb-haltigen Vernetzer einstellen, drohe eine Klage. Man arbeite an einem alternativen chlorfreien System. Grundsätzlich garantiere die Firma sich beim PCB-Ausstoß an geltende Gesetze zu halten, sagte ein Unternehmenssprecher im Gespräch mit Radio Ennepe Ruhr.

Bürgerinitiative ist sauer

Die Bürgerinitiative „PCB-Skandal Ennepetal“ reagiert entsetzt auf die neusten Messwerte im Wohngebiet Büttenberg. Dem Unternehmen gehe Geld vor Gsundheit, heißt es von der Initiative.

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