Rehkitz-Rettung im Kreis

Noch bis Ende des Monats (Juni) werden im Ennepe-Ruhr-Kreis Rehkitze gerettet. Die verstecken sich im hohen Gras und können durch Mähdrescher getötet werden.

© Beate Flockenhaus

Die Landwirte melden sich deswegen bei den Jagdpächterinnen und -pächtern, wenn sie mähen wollen. Die kommen dann frühmorgens mit Wärmebilddrohnen, um die Kitze zu entdecken. Pro Saison retten wir 80 Kitze, sagt Claudia Möllney vom Lernort Natur Ennepe Ruhr:

Wobei man das nie so genau sagen kann. Es kann schon mal sein, dass wir ein Kitz mehrfach retten, weil wir es nehmen das dann irgendwo auf der Wiese vor der Mahd aussetzen, dann geht es woanders hin und dann wird da gemäht und dann holen wir das da wieder raus. Also also so im Schnitt, aber schätze ich, dass es 80 Rehkitze sind.

Eine Wärmebilddrohne liegt mit Zubehör bei 6.500 Euro. Der Verein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Mehr Infos gibt es auf der Seite des Lernortes Natur Ennepe Ruhr.

Früh aufstehen

Die Rehkitz-Rettungen sind immer früh morgens. Das hat mit der Sonne zu tun, erklärt Claudia Möllney vom Lernort Natur Ennepe Ruhr:

Wir fliegen zwischen 05:00 Uhr morgens und 07:30 Uhr, denn sobald die Sonne rauskommt und den Boden erwärmt, also da. Ist jeder Maulwurfhaufen leuchtet dann und dann finden wir halt keinen Kitz mehr.

Auch Kinder packen mit an

Bei der Rehkitzrettung helfen immer mal wieder auch Kinder mit, sagt Claudia Möllney vom Lernort Natur Ennepe Ruhr. Die müssen dann besonders vorsichtig sein:

Also wir müssen natürlich Handschuhe anziehen und ganz viel Gras noch an die Hände nehmen, dass sie auf keinen Fall das Kitz berühren. Es darf auf keinen Fall menschlicher Geruch an dem Kitz hinterher sein, weil sonst kann es passieren, dass die Ricke das Kitz später, wenn wir es freilassen, nicht mehr annimmt.

Rettung ohne Drohne fast unmöglich

Die Wärmebilddrohnen sind unverzichtbar, sagt Claudia Möllney vom Lernort Natur Ennepe Ruhr:

Wenn zum Beispiel Pferdeheu gemacht wird, dann ist das Gras mehr als Hüfthoch und da finden wir die Kitze sogar teilweise nicht mehr, wenn die Drohne direkt da drüber hängt. Dann sagt der Pilot ja, da muss es liegen, dann muss man sich wirklich bemühen, das überhaupt zu sehen in dem hohen Gras. Also ohne Drohne würden wir das wahrscheinlich gar nicht finden.

Die Rettung der Rehkitze passiert mit drei Leuten. Ein Pilot, der die Drohne steuert und zwei, die die Kitze aus dem Feld heraustragen.

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