Sechs vernachlässigte Pferde beschlagnahmt

Das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises hat in Hattingen sechs vernachlässigte Pferde beschlagnahmt. Der Stallbetreiber hatte die Behörden alarmiert, da die Tiere kaum Bewegung bekamen und es auch keine medizinische Versorgung gab.

Die Pferde standen für längere Zeit in ihren Boxen und hätten keinerlei Auslauf gehabt, so Bettina Buck, Leiterin des Veterinäramts. Darunter habe die Gesundheit der Tiere stark gelitten. Als sie nach draußen durften hatten sie schon nach wenigen Schritten keine Kraft mehr. Außerdem waren einige Tiere krank und wurden offenbar nicht behandelt. Das Veterinäramt nahm alle sechs Pferde sofort mit und übergab sie an eine Pflegestelle. Gegen den Halter wurde ein Tierhaltungs- und -betreuungsverbot verhängt. Zwei der Pferde, eine 13-jährige Stute und einen 22-jährigen Wallach suchen noch ein neues Zuhause.

 


Shorty und Beltoni suchen ein neues Zuhause

Für Shorty und Beltoni (auf dem Foto) sucht das Veterinäramt nun schnellstmöglich neue Besitzer, die bereit sind, die Tiere intensiv zu pflegen und ihre medizinische Versorgung dauerhaft sicherzustellen.

 

"Beltoni ist eine 13-jährige Westfalenstute mit hervorragender Abstammung. Sie ist überdurchschnittlich gutmütig und extrem menschenbezogen", stellt Buck eines der beiden Pferde vor. Die Stute ist auf einem Auge blind, leidet unter chronischer Hufrehe und einer Hufbeinrotation. Deshalb benötigt Beltoni Spezialbeschläge, spezielles Futter und darf nur behutsam auf die Weide gelassen werden. "Bei intensiver Pflege kann sie Menschen noch viele Jahre Freude bereiten", ist Buck überzeugt.

 

Shorty alias "Golden Gate" ist ein 22-jähriger Westfalenwallach. Er leidet unter einer sehr schmerzhaften hohen Schale (oder "Kronbeinschale"). "Bei entsprechender Pflege und medizinischer Behandlung, nach Verknöcherung oder operativer Arthrodese kann die Erkrankung aber schmerzfrei und nahezu symptomlos werden", lautet die Einschätzung des Veterinäramts. Unter der in der Pflegestelle begonnenen tierärztlichen Behandlung zeige sich bereits eine deutliche Besserung. Zudem wurden bei Shorty ein Herzgeräusch und mehrere Tumore unter der Haut festgestellt, die ihn jedoch nicht einschränken.

 

"Beide Tiere benötigen jetzt ein dauerhaftes Zuhause mit zuverlässigen Bezugspersonen und eine intensive Betreuung", sagt Buck. Weil die weitere medizinische Behandlung kostenintensiv sein wird, wird für die Übernahme der Tiere lediglich eine verhältnismäßige Schutzgebühr erhoben.

 

Bei konkreten Fragen oder ernsthaftem Interesse am Erwerb der beiden oder eines der beiden Pferde steht André Oßenbrüggen als Ansprechpartner beim Veterinäramt zur Verfügung: Telefon 02336/932635, E-Mail vet.amt@en-kreis.de.


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