Themenwoche "Gefühle": Liebe

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Es gibt wahrscheinlich nichts Unromantischeres, als sich die Liebe einmal wissenschaftlich anzuschauen. Aber dafür ist es spannend, weil man schon ein paar Grundmuster in jeder Beziehung erkennen kann. Der kanadische Soziologie-Professor John Alan Lee hat diese in seinem Buch „Colours of Love“ aufgelistet. Er beschreibt sechs Arten, auf die wir lieben können:


Nummer eins: Eros

Die wohl bekannteste Form, wie sie uns in Hollywood-RomKoms regelmäßig präsentiert wird. Die leidenschaftliche, stürmische Liebe, oft auf den ersten Blick. Sie beruht meist darauf, dass sich die Liebenden körperlich stark zueinander hingezogen fühlen.


Nummer zwei: Storge

Das ist eigentlich das Gegenteil von Eros. Die Beziehung beruht weniger auf Leidenschaft und sexueller Anziehung, als auf gemeinsamen Interessen und einem tiefen Vertrauen. Solche Beziehungen entstehen meist auf Freundschaften. Das heißt, dass sich die beiden Verliebten vorher schon lange kennen. Diese Art der Liebe ist besonders beständig.


Nummer drei: Ludos

Das sind im wahrsten Sinne des Wortes die „Player“. Für die meisten von ihnen sind Liebesbeziehungen ein Spiel, das man gewinnt, wenn man möglichst viele von ihnen hat. Deshalb sind viele Liebschaften auch kurz und schmerzlos, denn der Ludos-Typ zieht danach schnell weiter. Im Vordergrund stehen hier Spaß und die Herausforderung.

 

Nummer vier: Mania

Hier haben wir alle Voraussetzungen für eine toxische Beziehung: Manipulatives, besitzergreifendes und eifersüchtiges Verhalten sind an der Tagesordnung. Oft haben der Partner oder die Partnerin ein niedriges Selbstbewusstsein und sind abhängig von der Zuwendung, die sie bekommen. Eine Eskalation ist vorprogrammiert.


Nummer fünf: Pragma

Steht für pragmatisch und ist was für alle, die ihre Beziehung als eine Art „Geschäft“ betrachten. Die Partner finden sich und bleiben zusammen, weil sie einen Vorteil daraus ziehen. Das Gute ist: Beide Partner wissen das, denn sie sehen ihre Beziehung sehr realistisch. Und sie wissen genau, was sie an dem anderen haben: mehr Geld, mehr Freunde, Bewunderer etc.


Nummer sechs: Agape

Das finden wir besonders oft, wenn wir eine Bibel aufschlagen. Agape ist die wahrscheinlich reinste Form von Liebe: selbstaufopfernd, voller Hingabe für den anderen. Man stellt wenig Ansprüche aneinander, erwartet nichts und – kein Wunder – bleibt so auch lang zusammen. Und so lebten sie glücklich und bescheiden bis ans Ende ihrer Tage.

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