Tierheim Witten komplett voll: "Die Lage ist kritisch"
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.12.2025 16:12
Weil zuletzt viele Tiere abgegeben und sichergestellt worden sind, stößt das Tierheim Witten-Wetter-Herdecke an seine Grenzen. Zur Not wollen die Mitarbeiter Hunde, Katzen und Co mit zu sich nach Hause nehmen.

Tierheim Witten an der Kapazitätsgrenze
"Die Lage bei uns im Tierheim ist gerade sehr kritisch", wird Leiterin Wiebke Blomberg deutlich. Das Tierheim Witten-Wetter-Herdecke ist aktuell so voll wie selten. Kapazität für neue Tiere gebe es gerade so gut wie keine. Die Not, sagt sie deswegen, sei momentan sehr groß. Sie hofft darauf, dass in der nächsten Zeit Tiere ein neues Zuhaue finden - und durch Weihnachten nicht noch mehr Hunde und Katzen abgegeben werden.
Hunde könne das Tierheim aktuell gar keine aufnehmen, 51 sind dort gerade untergebracht. "Wir haben so gut wie jeden Zwinger belegt. Sogar unser Abstellzwinger, den wir nur für größte Notfälle benutzen, ist belegt", erklärt Blomberg. In letzter Zeit wurden viele Tiere von den Städten sichergestellt und im Wittener Tierheim abgegeben. Das passiert zum Beispiel, wenn Besitzer einen Hund oder eine Katze schlecht halten oder gesetzliche Vorgaben nicht erfüllen. Auch seien zuletzt viele Fellnasen beim Tierheim abgegeben worden, die zuhause nicht mehr gewollt waren.

Witten: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wollen Tiere zur Not mit nach Hause nehmen
Dass es im Tierheim Witten-Wetter-Herdecke voll wird, kommt immer wieder vor. Doch Leiterin Blomberg ordnet ein: So voll wie aktuell, sei es selten. Bestes Beispiel dafür: Sogar der Notzwinger, der eigentlich für Fundtiere aus der Nacht gedacht ist, ist aktuell dauerhaft belegt. Die Sorge im Tierheim ist deswegen groß.
Tiere ablehnen, weil kein Platz da ist? Das kommt für die Leiterin aber dennoch nicht in Frage. "Wenn sich ein Tier in einer Notlage befindet, können wir das gar nicht mit unserem Gewissen vereinbaren, es abzulehnen", sagt sie. Deswegen wollen sie und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Tiere auch mit zu sich nach hause nehmen, wenn es nötig ist.
Kommen mit Weihnachten auch mehr Tiere?
Es sind noch gut drei Wochen bis Weihnachten. Mit Blick auf die Festtage hofft Blomberg, dass die Leute nicht so viele Tiere verschenken. Die könnten dann im Januar auch im Tierheim landen, wenn sie bei den Beschenkten nicht gut ankommen. "Aber wir sind einfach voll."
Vielmehr wünscht sich die Leiterin jetzt, dass sie noch Tiere vermitteln können. Zum Beispiel sucht der 12-jährige Herdenschutzhund Hugo seit Jahren ein Zuhause. Er ist mittlerweile seit 2020 im Tierheim Witten-Wetter-Herdecke. "Wir hoffen, dass sich da ein Happy End ergibt und er auf seine alten Tage noch ein Zuhause findet", sagt Blomberg.
Auf der Seite des Tierheims findet ihr Tiere, die ein Zuhause suchen.
