VHS Hattingen möchte mit Tomaten die Integration fördern
Veröffentlicht: Freitag, 13.06.2025 15:15
In Hattingen gibt es ab jetzt einen Gemeinschaftsgarten für alle Hattinger. Dort sollen Menschen nicht nur zusammen gärtnern, sondern auch aufeinandertreffen und gemeinsam kulturelle Barrieren abbauen.

Es klingt schon ein bisschen absurd, wenn Tomaten und Gurken die Menschen in Hattingen zusammenbringen - und vor allem auch die Integration fördern wollen. Was flapsig klingt, hat allerdings einen ernsten Hintergrund: Denn in Hattingen entsteht ein Garten für alle. Dort sollen Menschen verschiedener Kulturen aufeinandertreffen - und über die Gartenarbeit Mauern, Vorurteile und Grenzen abbauen.
"Green Team - gemeinsam wachsen" heißt das Projekt von der Volkshochschule Hattingen. Am Rosenberg neben der AWO-Kita ist der neue Gemeinschaftsgarten. Dort steht allerdings noch viel Arbeit an. Aktuell ist auf dem Gelände noch wenig zu sehen. Vorne im Eingangsbereich ist eine schöne Wiese mit wild blühenden Blumen. Dann geht es über einen Weg durch Bäume hindurch zum hinteren Teil des Gartens, wo bislang nur Wiese und ein roter Bauwagen sind.
In Hattingen soll ein Garten-Paradis entstehen
Auf den 400 Quadratmetern sollen die Hobbygärtner und Interessierten dann in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren allerhand selber erschaffen: Ein Gewächshaus und Hochbeete sollen zum Beispiel entstehen, wo dann auch Kräuter, Blumen und Obst sowie Gemüse wachsen. Was hier genau passiert und wie der Garten später konkret aussehen wird, ist allerdings offen. Denn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen können das Projekt aktiv mitgestalten. Die HWG stellt das Grundstück, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) fördert das interkulturelle Projekt.
„Es soll ein bunter und grüner Ort entstehen, mitten in diesem urbanen Umfeld. Hier sollen Menschen zusammenkommen, die sich im normalen Alltag vielleicht gar nicht begegnen würden. Mit unterschiedlichen Hintergründen, Erfahrungen und kulturellen Backgrounds. Ich bin sehr gespannt, wie sich der Garten und die Idee dahinter entwickeln wird“, freut sich Projektleiterin Judith Büthe.
Bei Gartenarbeit zusammenfinden
Petra Kamburg, Leiterin der Volkshochschule Hattingen, hat das Projekt mit ins Leben gerufen. Alle Menschen, die nach Hattingen kommen und deutsch lernen müssen, würden bei der Volkshochschule landen. Diejenigen, die schon etwas besser deutsch können, wurden auch schon angesprochen, ob sie Lust auf das Garten-Projekt haben. "Wer gemeinsam pflanzt, sich körperlich betätigt und am Ende die Früchte der Arbeit erntet, begegnet sich auf einer ganz anderen Ebene. Wir glauben, dass auch Sprachbarrieren und Berührungsängste eine untergeordnete Rolle spielen werden. Die gemeinsame Sache soll verbinden“, erklärt Kamburg.
Erster Termin in Hattingen steht an
Der Gemeinschaftsgarten hat auch noch einen weiteren Aspekt: „Da Kultur auch eine Komponente des Projekts ist, sollen Kurse und Workshops unter anderem hier im Bauwagen umgesetzt werden. Eine Idee von vielen ist, die Entwicklung des Gartens mit einer Fotostrecke zu begleiten. Die Menschen können sich also auch auf dieser Ebene kreativ austoben“, so Projektleiterin Büthe. Die Ergebnisse sollen aus dem Garten hinausgetragen werden und ihren Weg in den öffentlichen Raum finden.
Der Gemeinschaftsgarten steht für alle offen, die daran Interesse haben. Zudem ist das Projekt auch kostenlos und die Ausrüstung wird vor Ort gestellt.
Am Dienstag, 17. Juni, geht es nun los. Dann ist ab 15 Uhr ein erster Kennlerntermin, bei dem die Teilnehmer auch schon mit anpacken können. „Sobald sich die Ersten gefunden haben, wollen wir zwei fixe Termine in der Woche anbieten, im Vormittags- und Nachmittagsbereich“, sagt Büthe. Sie wünscht sich, dass sich dann auch ein fester Stamm etabliert, der sich dort engagiert.
Anmelden könnt ihr euch
- per Email (green-team@hattingen.de), telefonisch (02324 2043510) oder direkt über den Instagram-Account des Projekts (green_team_hattingen).