Was steckt hinter dem Onlinehändler Temu?

Eigentlich ist es ein Traum: Schuhe für unter 20 Euro, die Smartwatch für 16 Euro oder der beutellose Staubsauger für zwölf Euro. Was zu gut klingt, um wahr zu sein, verspricht die App "Temu".

Die Shopping-App Temu erobert im Moment die Charts in den App-Stores. Gleichzeitig fährt das Unternehmen eine aggressive Werbestrategie, vor allem in den Sozialen Medien. Was stutzig macht, sind die niedrigen Preise, mit denen Temu wirbt. 

Ein klassischer Billiganbieter?

Billigversandanbieter wie Wish oder AliExpress sind schon länger auf dem Markt. Gestartet als Konkurrenten zu Ebay und Amazon, haben sie inzwischen vor allem den Ruf sehr ähnliche Produkte zu bekannten Marken für einen Bruchteil der Kosten anzubieten. Allerdings leidet auch die Qualität sagen Kunden. Temu drängt jetzt auf den Billigmarkt mit Versprechen, wie „keine Versandkosten“ und dass, obwohl die Bestellung einmal um die Welt muss, was, dass muss man fairerweise sagen ja inzwischen für die meisten Produkte gilt – vom Schuh über das Handy bis hin zum Auto. Dabei umgeht Temu Zwischenhändler und bezieht die Produkte direkt aus den Fabriken, um Geld zu sparen. Hinzu kommt ein ganzes Arsenal an Hinweisen, wenn man auf der Seite oder der App shoppt. Überall gibt es Meldungen über den kurzbevorstehenden Ausverkauf eines Produktes oder die ablaufende Frist nochmal ordentlich Rabatt zubekommen. Man fühlt sich fast in die digitale Version von Teleshopping versetzt. 

Es steht zwar die Marke nicht drauf – es sieht aber ähnlich aus

Vermutlich werden sich die Anwälte vieler großer Unternehmen die Seite täglich anschauen, denn auch wenn man keine einhundertprozentigen Plagiate inklusive gefälschtem Markennamen findet, sehen viele Produkte doch dem Vorbild sehr ähnlich. Da sind Sportschuhe, die im schummrigen Licht auch wie Yeezys von Adidas aussehen könnten oder eben der beutellose Staubsauger, bei dem man sofort an Dyson denken muss.

Vor allem bei elektronischen Produkten: Vorsicht

Während man bei Kleidung oder Hüllen für sein Smartphone häufig nur mit einem unangenehmen Geruch zu kämpfen hat, wenn man das Paket öffnet, können elektrische Geräte sogar gefährlich werden. Sie sind oft nicht durch eine europäische oder eine deutsche Sicherheitsprüfung gegangen. Kommt es dann zum Kabelbrand oder einem anderen Schaden, kann es sein, dass man auf den Kosten sitzen bleibt, da das US-Unternehmen Temu nicht haftet.

Autoren Felix Feldmann, David Müller

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