Welches Urlaubsfoto ist das Beste? KI soll Auswahl erleichtern

Nach der Urlaubsentspannung folgt oft Bilderstress - zu viele Urlaubsfotos. Dabei sollen jetzt Foto-Apps helfen.

Vom Urlaub - egal ob an der See, beim Sightseeing oder in den Bergen - werden selbstverständlich viele Bilder geschossen. Oft sind es mehrmals die gleichen Fotos hintereinander, weil unbedingt das perfekte Bild dabei sein muss. Doch welches ist das wahrlich beste? Bei dieser Masse an Bildern kann Künstliche Intelligenz helfen. Manche Smartphones sortieren Fotos schon ab der Werkseinstellung in Kategorien wie "Strand" oder "Hund", oft läuft das aber nicht wirklich gut. Besser machen es Apps, die beim Sortieren in Kategorien unterstützen, auch mit Untertiteln bei einzelnen Bildern. Andere Programme gehen aber noch weiter und löschen Fotos, die doppelt sind oder sortieren bei mehreren ähnlichen Bildern die schlechteren Fotos aus. Bei Apple kann das zum Beispiel die App "Photo Cleaner".

Fotos sortieren wie bei Tinder

Für das Android-System gibt es eine ähnliche App, namens "Photo Cleaner - Fotoreiniger" oder auch "Duplicate Photo Cleaner". Beide sind kostenlos, bei den Bewertungen schneiden beide mittelmäßig ab und sind offenbar teilweise nicht für alle Geräte verfügbar. Ansonsten gibt es auch intelligente Apps, die uns das Löschen von Fotos erleichtern, ein wenig wie bei der Datingplattform "Tinder": In die eine Richtung wischen für "Bild behalten" und in die andere Richtung für "Bild Löschen" - ziemlich simpel.

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Das sagt ein Computerexperte zu Fotoapps

Es gibt aber Nachteile bei solchen Programmen. "Wenn wir von solchen Apps reden, dann sind die meistens von relativ unbekannten Entwicklern. Da muss man sich fragen, ob man einer Firma, die gänzlich unbekannt ist, Zugriff auf Fotoarchive erlaubt?", sagt André Kramer von der Computerzeitschrift "c’t". Des Weiteren weist der Experte darauf hin, dass es passieren kann, dass Fotos, die für die Künstliche Intelligenz qualitativ schlecht sind, für das menschliche Auge es aber nicht sind, mitentfernt werden. Er erklärt: "Wenn ich zum Beispiel bei einer Hochzeit 1.000 Fotos gemacht habe und ich gebe der App die Aufgabe, die besten 100 auszuwählen und 900 zu löschen, habe ich am Ende vielleicht Bilder, die hinsichtlich Bildkomposition, Schärfe und Kontrast gut aussehen, dann ist allerdings vielleicht auf keinem einzigen Bild die Braut drauf", so der Fachmann von "c’t". "‘Schlechte Bilder' liegen im Auge des Betrachters, [lieber] ein Bild behalten, das etwas unscharf ist, das aber einen besonders emotionalen Moment zeigt". Kramer rät deswegen dazu, Fotos weiterhin händisch häppchenweise auszusortieren.

Analog statt digital

Eine mögliche Lösung dieser 'Problematik' könnte ein Blick in die Vergangenheit sein. Wieder im Trend: Fotobücher. Pro Urlaub sucht man sich die 15 bis 30 besten Bilder raus, druckt die aus und klebt sie ein. Im Fotobuch sind die Bilder sicher, falls das Handy abstürzt, kaputtgeht oder gehackt wird, aber: Fotobücher und Fotos-Ausdrucken sind natürlich kostspieliger als die ein oder andere Foto-App.

Normale Kamera-Apps, die per Werkseinstellung auf dem Handy sind, machen nicht immer die besten Bilder. Wer qualitiativ hochwertige Bilder schießen möchte, sollte "ProCam" oder "Obscura" ausprobieren - für Android die Apps "Photoshop Camera" oder auch "Google Camera", aber Achtung: Diese Apps sind nicht immer kostenlos.

Autor: Sascha Faßbender

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