Wer zahlt das Taxi zum Impfzentrum?

Mit dem Taxi zum Impfzentrum nach Ennepetal – aber wer bezahlt die Taxifahrt?

© Martin Möller/FUNKE Foto Services

Immer mehr Menschen über 80 vereinbaren jetzt Termine für die Corona-Impfung. Den weiten Weg können sie aber oft nicht allein oder mit dem Bus bewältigen. Und wenn sie niemand fahren kann, müssen sie sich ein Taxi rufen. Die Verbraucherzentrale Witten weist darauf hin, dass für besonders immobile Menschen die Krankenkassen die Taxi-Kosten zum Impfzentrum übernehmen.

 

Für wen kommt die Kostenübernahme in Betracht?

Für Personen, die den Pflegegrad 4 und 5 oder eine Schwerbehinderung mit dem Merkzeichen "aG", "BI" oder "H" haben, sollen die gesetzlichen Krankenkassen die Fahrtkosten übernehmen So sieht es eine Empfehlung des GKV-Spitzenverbands vor. Diese Regelung gilt auch für Betroffene mit Pflegegrad 3, wenn sie zusätzlich mobilitätseingeschränkt sind.


Was muss vor Fahrantritt getan werden?

Es handelt sich um eine sogenannte Krankenfahrt, für die der Hausarzt oder die Hausärztin ein spezielles Verordnungsformular ausfüllen muss. Darin wird noch zusätzlich der Grund der Beförderung und für die genehmigungsfreie Fahrt vermerkt. Der Taxi- oder Mietwagenfahrer muss die Fahrt quittieren. Hierzu enthält die Verordnung ein gesondertes Blatt.

 

Kann die Krankenkasse die Kostenübernahme ablehnen?

Die Übernahme der Fahrkosten zum Impfzentrum stellt eine neue Situation auch für die Krankenkassen dar. Einiges ist noch nicht einheitlich geregelt. Es ist daher ratsam, die Kostenübernahme vorab mit der Krankenkasse zu klären. Wird die Kostenübernahme im Nachhinein abgelehnt, kann dagegen Widerspruch eingelegt werden.


Welche Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung gibt es noch?

Einige Städte in NRW haben kreative Lösungen gefunden, um ihre betagten oder bewegungseingeschränkten Bürger zu unterstützen. So gibt es in Münster ein "Impftaxi" für 5 Euro, falls die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt. In Düsseldorf erhalten die über 80-Jährigen in diesem Fall einen Gutschein für einen Taxikostenzuschuss. Betroffene sollten sich daher bei ihrer Kommune erkundigen, welche Möglichkeiten es vor Ort gibt.


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