Pilz-Sammler aus Hattingen: Vorsicht vor Gefahren

Überall sprießen aktuell die Pilze aus dem Boden. Doch beim Sammeln gibt es einiges zu beachten. Hier findet ihr alle wichtigen Infos.

© Radio Ennepe-Ruhr / Lukas Brechtefeld

Die Blätter fallen langsam von den Bäumen, das Wetter wird kühler und regnerischer - und damit startet jetzt auch die Pilzsaison im Ennepe-Ruhr-Kreis. Überall kommen hunderte Arten in den heimischen Wäldern aus dem Boden. Einige ziehen deswegen nun los und durch die Wälder in Breckerfeld, Witten, Ennepetal und Co und sammeln zum Beispiel fleißig Steinpilze. Doch das birgt nicht nur Gefahren, sondern es gibt einiges zu beachten. Pilz-Experte Martin Maschka aus Hattingen warnt aus diesem Grund zu aller erst:

"Ein bisschen auskennen reicht nicht. Weil viele Leute, die genau das geglaubt haben, sind auch tatsächlich gestorben. Man muss klar darauf hinweisen: Ein Fehler beim Pilz ist nicht mehr Rückgängig zu machen."

Aber er sagt auch: "Grundsätzlich darfst auch du in den Wald und dir deine Mahlzeit zusammensuchen." Denn wegen der aktuellen Bedingungen ist momentan Pilz-Saison:

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Was müsst ihr beachten?

Viele Pilzarten wie der Fliegenpilz sind nämlich giftig. Das Problem dabei: Während es beim Fliegenpilz sehr ersichtlich ist, haben viele andere, die eigentlich essbar sind, einen giftigen Doppelgänger. Und die sind teilweise nur schwer voneinander zu unterscheiden. Deswegen sieht der Experte auch kritisch auf Apps, mit denen die Pilzart mit dem Smartphone bestimmt werden können. Die haben zwar teilweise gute Informationen und liegen je nach App oft richtig.

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"Aber wenn ich nur auf Youtube-Videos und Instagram gucke oder Apps benutze, kann ich den tödlichen Doppelgänger erwischen, weil ich nur ein kleines Merkmal vergessen habe. Deshalb sollte man sich nie hundertprozentig auf nicht menschliche Hilfe verlassen", sagt er. Auch im Radio-Ennepe-Ruhr-Test zeigte sich, dass manche Apps teilweise sehr gut sind, andere dagegen fast immer falsch liegen. Reporter Lukas Brechtefeld hat sich sich die Apps mit Martin Maschka zusammen angeschaut.

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Besser ist es dagegen, sagt Maschka, sich einen Experten zu Rate zu ziehen. "Man kann sich nicht eine App holen und sich sein Essen zusammensuchen. Da besteht Lebensgefahr. Es gibt viele Pilzcoaches von der deutschen Gesellschaft für Mykologie und da kann man mitgehen und etwas über Pilze lernen. Wir kontrollieren dann auch die Körbe und schauen uns jeden Pilz einmal an", sagt er, der das auch selber anbietet. Zudem gebe es Pilzsachverständige, zu denen man hingehen könne, die dann die Pilze bestimmen.

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Zudem könnt ihr auch nicht einfach so und überall Pilze sammeln, sondern es gibt einiges zu beachten. Zum Beispiel darf in Naturschutzgebieten nicht gesammelt werden. Außerdem gibt es auch Beschränkungen, wie viele Pilze ihr sammeln dürft, ansonsten drohen Strafen. Maximal zwei Kilo dürft ihr aus dem Wald für den Eigenbedarf mitnehmen.

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