Die Kandidaten stellen sich vor: Axel Echeverria (SPD)
Veröffentlicht: Dienstag, 28.01.2025 12:26
Axel Echeverria, geboren am 19. März 1980 in Witten, ist seit 2021 für die SPD im deutschen Bundestag aktiv. Er arbeitet nach seinem Geschichtsstudium im Bundestag. Er lebt mit seiner langjährigen Partnerin und einem Sohn in Witten. Seit seiner Wahl in den deutschen Bundestags ist er Sprecher der SPD-Fraktion im Petitionsausschuss. Sein Wahlkreis ist der Wahlkreis 138: Ennepe-Ruhr-Kreis II (Witten, Hattingen, Herdecke, Wetter, Sprockhövel).

Stellen Sie sich selber vor...
Ich sehe, was hier vor Ort gut läuft, aber auch die Dinge, wo es besser werden muss, mittendrin zu sein und die vielen Dinge live zu erleben, ist etwas, was mir gefällt. Aus diesem Grund ist mein größtes von 4 Wahlkreisbüros auch zentral in Witten auf der Bahnhofstraße. Mittendrin eben. Politik und Politiker sollten auch mittendrin sein, damit sie die Realität aus ihrem Wahlkreis auch im Parlament spiegeln können und an Stellen in der Gesellschaft ansetzen können, an denen wir besser werden müssen. Mir ist es wichtig, für alle ansprechbar zu sein, und das bin ich hier vor Ort.
Mein Wahlkreis bedeutet für mich...
Mein Wahlkreis ist mein Zuhause. Hier bin ich geboren, aufgewachsen und hier lebe ich. Hier liegt mein Lebensmittelpunkt. Daher kenne ich mich gut aus in unserer Gegend. Ich kenne die tollen Orte an der Ruhr, die Wiegen des Ruhrbergbaus, unfassbar innovative Unternehmen und die großartigen Menschen hier. Aber ich kenne auch die Probleme dieser Region und die Sorgen und Nöte der Menschen. Genau für sie bin ich nach Berlin gegangen. Um mein Zuhause zu vertreten.
Warum sind Sie in die Politik gegangen?
Ich habe schon immer versucht meine Umgebung positiv zu beeinflussen, indem ich mich eingebracht habe. Das fing schon in der Schule an. Klassensprecher, Schülersprecher, SV-Arbeit. Ich habe alles mitgemacht, aber irgendwann stößt man innerhalb eines Systems an Grenzen. Dann bin ich zu den Jusos, der Jugendorganisation der SPD gegangen und habe mich dort eingebracht. Später bin ich Parteimitglied geworden. Ich wollte immer Dinge positiv verändern und habe mich für den Weg in die Partei und damit in die Politik entschieden.
Warum wollen Sie wieder nach Berlin in den Bundestag?
Ich durfte diesen Wahlkreis jetzt gut 3 Jahre in Berlin vertreten. Das ist mir, einem Arbeiterkind aus dem Ruhrgebiet eine große Ehre und garantiert keine Selbstverständlichkeit oder die nächste Sprosse auf der Karriereleiter. Ich wollte und will Dinge im Sinne der Menschen bewegen und mich für Sie einsetzen. Das ist der Motor, der mich antreibt. Es gibt doch genug zu tun. Wir müssen beispielsweise unsere Industrie und ihre Arbeitsplätze halten. Dafür braucht es dringend Entlastung beim Strompreis, aber auch Entlastung im Bereich der Steuern, beispielsweise durch den „Made in Germany“ Bonus. Wir müssen auch ganz dringend an die Bürokratie ran. Gleichzeitig brauchen die Menschen auch wieder mehr Geld in der Tasche. Dafür hat die SPD ein Steuerkonzept vorgeschlagen, das unabhängig durchgerechnet ist und 95% der Gesellschaft entlastet und nur die Vermögendsten 5% belastet. Ebenso brauchen wir Sicherheit im Alter durch ein garantiertes Rentenniveau. Insgesamt ist es die Pflicht der Politik, dafür Sorge zu tragen, dass die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinandergeht. Und im besten Fall sich wieder schließt, denn alles andere wäre Gift für unsere Gesellschaft und eine Gefahr für unseren sozialen Frieden. Eine aktuelle Studie von Oxfam besagt, dass in Deutschland weltweit die viertgrößte Zahl an Milliardären lebt und ihre Zahl noch nie so rapide angestiegen ist. Gleichzeitig werden die Armen immer ärmer und die Mittelschicht weiß nicht mehr, wie sie ihre Rechnungen bezahlen sollen. Es gibt noch vieles, dass ich bewegen will und darum möchte ich wieder nach Berlin. Für die Menschen hier in meinem Zuhause.
Warum die SPD?
Als Gastarbeiterkind aus dem Ruhrgebiet, der hinterher Geschichte studiert hat, gibt es da bei mir vielleicht eine gewisse Vorprägung. Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität sind die Grundwerte der Sozialdemokratie. Damit kann ich mich sehr gut identifizieren. Gleichzeitig war für die Sozialdemokratie immer klar, dass viele Fragen unserer Zeit in unserer globalisierten Welt nur international zu lösen sind. Bei der SPD stehen der Mensch und die Gesellschaft im Mittelpunkt. Niemand soll zurückgelassen werden. Ebenso muss man auch festhalten, dass die SPD in ihrer mehr als einhundertsechzigjährigen Geschichte nie ihren Namen ändern musste. Als Historiker weiß ich, wovon ich da spreche. Wenn ich mir die heutigen Zeiten ansehe, gewinnen die Worte von Otto Wels vor den Nazis 1933, „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre, nicht“, wieder ganz neuer Bedeutung.
Auf diese politische Leistung bin ich stolz…
Ich bin stolz darauf, dass ich in Berlin für den 6 Millionen Euro Zuschuss für das Hallenbad in Witten Annen, oder die Mehr als 7 Millionen Euro für das neue Museum im Muttental, dass über den Ruhrradwanderweg in die ganze Region ausstrahlen wird, gesorgt habe. Auch über den Petitionsausschuss konnte ich einiges bewegen. Ganz aktuell war eine Petition der Anlass, der dazu geführt hat, dass es in Deutschland einen gestaffelten Mutterschutz für Frauen geben wird, die eine Fehlgeburt hatten. Das konnte ich über den Petitionsausschuss anstoßen. Statistisch erlebt jede dritte Frau eine Fehlgeburt in ihrem Leben. Es ist richtig, dass diese Frauen eine Schutzzeit bekommen, um sich körperlich, aber insbesondere auch psychisch von dem Verlust zu erholen. Unser Land macht hier einen Riesenschritt für Frauen. Ich bin stolz darauf, das angestoßen zu haben. Zusätzlich hat der Petitionsausschuss noch nie so viel bewirkt wie in den letzten 3 Jahren und auch das macht mich stolz.
Was steht für Sie in Ihrem Wahlkreis als erstes auf der Agenda?
Am wichtigsten für diesen Wahlkreis ist die Unterstützung der Industrie und ihrer Arbeitsplätze. Beispielsweise am Stahl hängen Tausende Jobs in unserer gesamten Region. An jedem gut bezahlten Stahl Job hängen weitere Arbeitsplätze. Wir müssen die Industrie hier vor Ort erhalten und das ist zentral für uns alle, auch für stabile Renten. Unsere Konzepte dafür liegen auf dem Tisch, wie zum Beispiel der Industriestrompreis, der überlebenswichtig ist für Unternehmen wie die deutschen Edelstahlwerke mit Standorten in Hattingen und Witten oder auch der „Made in Germany“- Bonus, also eine Steuererleichterung von 10% auf Investitionen in Deutschland.
Meine Freunde sagen über mich:
Meine Freunde sagen über mich, dass mein Handeln sehr an Werten orientiert ist. Zudem soll ich, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe und davon wirklich überzeugt bin, mich mit allem, was ich habe, dafür einsetzen. Das berühmte: "geht nicht", ist für mich dann eher Motivation als Hindernis.
Meine Kritiker sagen über mich:
Meine Kritiker sagen über mich, dass ich zu viel von Werten geleitet und bei meinen Grundeinstellungen nicht kompromissbereit bin. Das kann dazu führen, dass ich auch mal gegen die Mehrheitsmeinung meiner Fraktion oder gegen die Regierung stimmen muss. Ich bin halt kein Ja-Sager.
Manche Menschen sagen, egal wie der neue Bundestag aussieht und wer an der Macht ist: „Für mich ändert sich eh nichts/oder verbessert sich nichts“. Was antworten Sie?
Leider ist das für mich ein Zeichen für die Enttäuschung der Menschen über die Politik allgemein, aber aus meiner Sicht stimmt es nicht. Im Wahlkampf 2021 hat die SPD einen Mindestlohn von 12€ versprochen und das auch umgesetzt. Das war für Millionen von Menschen die höchste Lohnerhöhung ihres Berufslebens. Da hatten viele Menschen ein deutliches Plus in der Tasche. Ein deutliches Plus beim Netto für die große Mehrheit der Bevölkerung ist auch das zentrale Wahlversprechen der Steuerreform, die wir nach der Wahl angehen wollen. Dabei wollen wir 95% der Bevölkerung entlasten und nur die bestverdienenden 5% mehr belasten. Das ist realistisch und von unabhängiger Stelle bestätigt worden. Bundestagswahlen sind Richtungsentscheidungen und die Entscheidung in Berlin wirken sich auf uns alle aus. Dabei gibt es zwischen den Vorschlägen und Konzepten der unterschiedlichen Parteien große Unterschiede, auch in ihrer Machbarkeit. Der bitte ich jede und jeden, sich mit den Vorschlägen auseinanderzusetzen und sich zu überlegen, welche Auswirkungen die Konzepte für sie hätten.