Die Kandidaten stellen sich vor: Jürgen Senge (Die Linke)

Der Linkenpolitiker und Schwelmer Jürgen Senge, geboren am 28. März 1960 in Meschede (Sauerland) ist Diplom-Verwaltungswirt. Beruflich war er zuletzt zuletzt mehrere Jahre stellvertretender Personalratsvorsitzender bei einer Landesbehörde in Düsseldorf, jetzt ist er im Ruhestand. Er ist verheiratet und hat keine eigenen Kinder. Auch er möchte am 23. Februar direkt für die Linke in den 21. deutschen Bundestag einziehen.

© Jürgen Senge

Stellen Sie sich selber vor...

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Ich komme aus einem Arbeiterhaushalt und weiß genau, wie die kleinen Leute denken und ticken und ich will mich im Bundestag für die Belange der Menschen einsetzen, die wenig haben, die aber viel leisten. Seien es Rentnerinnen und Rentner, Schülerinnen und Schüler, Studierende oder auch eben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Seit 1998 wohne ich im Ennepe-Ruhr-Kreis und fühle mich hier sehr wohl und ich bitte auf jeden Fall um ihr Vertrauen. Ich denke wir brauchen eine linke soziale Kraft im Bundestag. Das ist wichtig.

Mein Wahlkreis bedeutet für mich...

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Mein Wahlkreis, in dem ich als Direktkandidat antrete, bedeutet mir sehr viel. Der Ennepe-Ruhr-Kreis, zusammen mit Hagen, bildet einen schönen Raum mit einer mittelständischen Struktur und ein Mittelgebirgsland, in dem ich mich sehr wohl fühle. Dieser Wahlkreis ist bis jetzt Unzureichend in Berlin vertreten. Ich denke, das darf so nicht weiter gehen. Wir dürfen hier nicht abgehängt werden, sondern mit unseren Problemen in der Infrastruktur sei es bei Straßen, sei es bei der Bahn, sei es aber auch in vielen Schulen, Kitas und anderen Bereichen muss viel mehr getan werden und dafür will ich mich gerne in Berlin einsetzen.

Warum sind Sie in die Politik gegangen?

© Jürgen Senge
Ich bin 2005 in die Vorläuferorganisation WASG, der Partei "Die Linke" eingetreten, weil ich es unsäglich fand, wie unter der damaligen SPD, Grünen Regierung, Schröder, Fischer, 2001, 2002 die Hartz 4 Gesetze eingeführt worden sind und die Menschen entrechtet worden sind und nicht mehr, obwohl sie teilweise lebenslang arbeiten, mit geringen Beiträgen in ihre Rente gehen. Das hat zum Zusammenbruch vieler Sozialversicherungssysteme geführt. Dadurch auch dass es immer verbreiteter Minijobs gibt, und ich denke, das kann nicht so weiter gehen. Wir müssen gucken, dass wir viel mehr Menschen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse bekommen und dass sie Hartz 4 Gesetze oder, wie es jetzt heißt, Bürgergeld Gesetze abgeschafft werden.

Warum wollen Sie nach Berlin in den Bundestag?

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Ich will für die Linke in den Bundestag, weil ich der Ansicht bin, dass die wirklich reichen bei uns im Staat, vielmehr sich an den allgemeinen Kosten beteiligen müssen. Der Unterschied zwischen Reich und Arm ist dermaßen hoch. Ich mach das an einem Beispiel deutlich. Der reichste Deutsche hat ungefähr so viel wie die Größe des Kölner Doms, der ärmste Deutsche, so viel wie ein Grashalm, das darf nicht sein. Die Reichen müssen stärker besteuert werden und dürfen sich nicht ihrer Steuerpflicht durch Umzug ins Ausland erledigen.

Warum die Linke?

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In die Partei Die Linke bin ich eingetreten, nach den Schröder, Fischer, Hartz 4 Gesetzen. Ich fand das unerträglich, dass Menschen, die jahrelang gearbeitet haben, im Falle einer Arbeitslosigkeit, nur mit einem kleinen Geld abgespeist werden, während Reiche, immer reicher werden und ärmere immer ärmer werden. Das darf nicht so weitergehen, dafür will ich mich einsetzen, und das ist die Linke, die einzige Partei, die wirklich auch reiche stärker besteuern will. Anderen Parteien versprechen viel im Wahlkampf, sagen aber nicht, wo das herkommt. Die Linke ist die einzige Partei, die sagt, dass Milliardäre stärker besteuert werden müssen. Es geht also noch niemals um diejenigen, die eine Millionen haben, sondern die wirklich reichen in unserer Gesellschaft.

Auf diese politische Leistung bin ich stolz…

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Richtig stolz bin ich eigentlich nicht. Stolz ist eigentlich eine schlechte Eigenschaft, aber ich freue mich sehr, dass wir es als linke Fraktion in Schwelm geschafft haben, einen Antrag auf Tempo 30 Einführung in der Innenstadt mit den Stimmen von SPD und Grünen hinzubekommen und ich persönlich freue mich, dass ich es geschafft hab, durch einen Antrag bei den technischen Betrieben Schwelm, dass ein schwerbehinderter Mensch einen Arbeitsplatz bekommt. Das freut mich sehr, dass ist unmittelbare Demokratie, dass man wirklich direkt was für die Menschen vor Ort erreicht und nicht groß rumschwafelt, sondern wirklich durch gezielte Aktionen und Anträge etwas hinbekommt.

Was steht für Sie in Ihrem Wahlkreis als erstes auf der Agenda?

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Sollte ich für die Linke in den Bundestag gewählt werden, steht als erstes auf meiner Agenda an, eine gründliche Bestandsaufnahme zu machen. Das heißt, ich werde alle Städte und Gemeinden in meinem Wahlkreis besuchen, werde mit den Verwaltungsleuten sprechen, werde die Schulen und Kitas aufsuchen, um mir ein Bild von der Lage zu machen. Nur wer die gründliche Basis ermittelt hat, der kann auch überzeugend wie diese Belange dann im Bundestag in Berlin eintreten.

Meine Freunde sagen über mich:

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Meine Freundinnen und Freunde loben an mir meinen nimmermüden Einsatz. Ein Freund schilderte mich damals mal so, dass ich neunmalig durch eine Drehtür reingehe, neun Mal rauskäme, und beim zehnten Mal trotzdem wieder rein gehe. Ich bin unermüdlich und ein nimmermüder Kämpfer für Gerechtigkeit. Freundinnen und Freunde schätzen auch an mir: meine Zuverlässigkeit, mein Humor und meine sehr große Toleranz.

Meine Kritiker sagen über mich:

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Meine Kritikerinnen und Kritiker sagen über mich, dass sie bei mir, vor Überraschungen nie sicher seien. Am besten ist es aber, diesbezüglich auch meine Kritikerinnen und Kritiker zu fragen. Es gibt den Spruch „Audiatur et altera pars“, "Man höre auch die andere Seite" und ich bin nicht so eitel, dass ich sage, ich bin frei von Fehlern. Jeder Mensch hat natürlich auch Fehler und ich welche, deswegen sollte man auch immer die Gegenmeinung hören und sich dann selber ein Bild machen.

Manche Menschen sagen, egal wie der neue Bundestag aussieht und wer an der Macht ist: „Für mich ändert sich eh nichts/oder verbessert sich nichts“. Was antworten Sie?

© Jürgen Senge
Diese Meinung halte ich für falsch. Demokratie mag zwar im Augenblick keine gute Regierungsform sein, es gibt aber keine bessere und wir wollen ja keine Diktatur. Wenn wir sehen, wieviel Autokraten es auf der Welt gibt, ob das Putin ist, ob das Trump ist, ob das Faschisten sind wie Meloni oder Le Pen, solche Menschen können wir nicht gebrauchen. Wir müssen alle selber an unserem Gemeinwohl mitarbeiten. Mir persönlich ist jeder lieb, der was für das Gemeinwohl macht. Das muss nicht die Politik sein, mir sind auch Leute wichtig, die sich im Sportverein für Kultur oder für andere soziale Belange engagieren. Besser für die Gemeinschaft was zu erreichen, als für sich selber nur was zu machen. Mehr von uns ist besser für uns alle.

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