Projekt Telenotarzt im EN-Kreis

Videokonferenz statt Meeting im Konferenzsaal, Videochat statt Telefongespräch. Die moderne Kommunikationstechnik kommt in vielen Bereichen unseres Alltags zum Einsatz. Künftig soll sie auch die Notfallversorgung im Ennepe-Ruhr-Kreis unterstützen.

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In einer Trägergemeinschaft mit dem Kreis Mettmann und den Städten Wuppertal, Solingen, Remscheid und Leverkusen wird der Ennepe-Ruhr-Kreis bis Ende 2022 Telenotarzstandort.

Schnelle Diagnose ohne Anfahrt

Der Ennepe-Kreis kann sich den Einsatz der Telenotärzte bei Einsätzen wie diesem vorstellen:

Einsatz in der Fußgängerzone, ein 50-jähriger Buchhändler klagt über Herzstolpern. Ist es eine akute Herzrhythmusstörung oder reicht eine Überwachung bis zur Ankunft im Krankenhaus aus? Der Rettungsdienst muss vor Ort eine erfahrene Notärztin hinzuziehen. Statt mit Blaulicht loszufahren, verfolgt sie den Einsatz von der Leitstelle aus. Per Videoschalte spricht sie mit den Notfallsanitätern, die Vitalparameter des Patienten hat sie auf einem ihrer fünf Monitore im Blick. Per Live-Übertragung wird die Notärztin das EKG-Bild sehen und über eine im Rettungswagen installierte Kamera verfolgen, ob und wie der Patient reagiert. Virtuell kann sie den Patienten bis ins Krankenhaus begleiten.


Start noch in diesem Jahr

Bis zum ersten Einsatz stehen allerdings noch einige Vorbereitungen an, so die Kreisverwaltung. Die zukünftigen Telenotärzte werden durch die Ärztekammer geschult, das lokale Rettungsfachpersonal werden vor Ort vorbereitet. Und auch die Technik in der Leitstelle und in den Rettungswagen muss noch angepasst werden.

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