Sinken meine Jobchancen ab 45 rapide?

Eine Frau sitzt auf einem Balkon am Laptop
© Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Neu orientieren

Bornheim (dpa/tmn) - Sich beruflich noch mal neu orientieren oder im eigenen Job aufsteigen: Die Chancen dafür sinken mit Mitte 40 keinesfalls rapide, sagt Karrierecoach Gesa Weinand. «Im Gegenteil, es ist eigentlich eine gute Zeit zu überlegen, etwas Neues zu machen oder im eigenen Unternehmen mehr Verantwortung zu übernehmen.»

Nicht zu spät für Neues

Vor allem Frauen starten laut Weinands Erfahrung nach einer intensiven Familienphase noch einmal durch. Aber auch Männern stelle sich in dem Alter - oft mit Begriffen wie Midlife- oder Midjobcrisis umschrieben - die Frage: Soll es beruflich noch mal etwas anderes geben als das, was ich bisher gemacht habe?

Dass es dafür mit 45 Jahren zu spät ist, sei eine veraltete Ansicht, sagt Weinand, die Senior Coach im Deutschen Bundesverband Coaching (DBVC) ist. «45 ist heute die Zeit, wo eine zweite Karriere anfängt. Mittlerweile erlebe ich sogar jede Menge Jobwechsel noch zehn Jahre später, also mit Mitte 50.» Deutlich schwieriger werde es erst, wenn eine Sechs vorn im Alter stehe. 

Erfahrungsschatz gut verkaufen

Ihr Tipp: Wer sich mit Mitte 40 oder auch 50 im Job weg- oder weiterentwickeln möchte, sollte den eigenen Erfahrungsschatz schon im Bewerbungsschreiben gut verkaufen.

Dabei kann helfen, die eigenen Erfolge aufzulisten und ganz selbstbewusst ein «Sie-suchen-ich-biete»-Modell im Kopf zu haben. «Setzen Sie sich intensivst damit auseinander, um was für eine Position es geht und was gerade Sie dafür mitbringen», rät Gesa Weinand.

© dpa-infocom, dpa:250919-930-57362/2

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