Friedensnobelpreis für Venezolanerin María Corina Machado

Nobelpreise 2025 - Friedensnobelpreis
© Jesus Vargas/dpa

Auszeichnung

Oslo (dpa) - Der Friedensnobelpreis geht nicht an US-Präsident Donald Trump, sondern an die Politikerin María Corina Machado aus Venezuela. Sie wird damit «für ihren unermüdlichen Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes und für ihren Kampf für einen gerechten und friedlichen Übergang von Diktatur zur Demokratie» ausgezeichnet, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo verkündete. Die venezolanische Oppositionsführerin Machado gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro. 

Wichtigster politischer Preis der Welt

Der Friedensnobelpreis gilt gemeinhin als wichtigste politische Auszeichnung der Erde. Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, man möge ihm den Preis zusprechen. Unter anderem vor der UN-Vollversammlung in New York führte er im September an, innerhalb von nur sieben Monaten sieben Kriege beendet zu haben. «Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte», meinte er. 

Noch dazu konnte Trump in dieser Woche einen ersten Durchbruch bei den indirekten Verhandlungen zur Beilegung des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Hamas verkünden. Das dürfte ihn in seinen Ambitionen weiter bestärkt haben.

Was gegen Trump sprach

Friedensforscher glaubten vorab nicht an eine Preisvergabe an Trump - auch weil ihrer Ansicht nach keiner der sieben von ihm genannten Konflikte wirklich nachhaltig gelöst worden ist. Auch bei Trumps Plan für Gaza ist trotz des Durchbruchs unklar, ob er dauerhaften Frieden bringen wird. 

Watne Frydnes hatte in der Zeitung «Verdens Gang» durchblicken lassen, dass die Entscheidung zum diesjährigen Preisträger bereits am Montag gefallen sei - mehrere Tage vor Bekanntwerden des Gaza-Deals.

Kritiker halten Trump vor, die regelbasierte internationale Zusammenarbeit auf Basis multilateraler Verträge, Abkommen und Werte zu untergraben. Gegen Trump sprach außerdem die Nominierungsfrist: Die lief Ende Januar ab - zu dem Zeitpunkt war Trump erst elf Tage offiziell im Amt. Dass er rechtzeitig für den diesjährigen Preis nominiert worden ist, ist alles andere als sicher.

Deutlich mehr Nominierte als im Vorjahr

Nach Angaben des Nobelkomitees sind für den Friedensnobelpreis in diesem Jahr 338 Kandidaten nominiert worden, darunter 244 Einzelpersonen und 94 Organisationen. Insgesamt waren das 52 Nominierte mehr als im Vorjahr. Wer dazu gehört und wer den entsprechenden Kandidaten vorgeschlagen hat, wird in der Nobelwelt stets 50 Jahre lang geheim gehalten. 

Im vergangenen Jahr war die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden. Die Organisation von Überlebenden der Atomwaffenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki wurde für ihre auf Zeitzeugenaussagen beruhenden Bemühungen um eine atomwaffenfreie Welt geehrt.

Endspurt im Nobelpreis-Reigen

Mit der Kür des Friedensnobelpreisträgers erreicht die Woche der Nobelpreis-Bekanntgaben alljährlich ihren Höhepunkt. In den vergangenen Tagen wurden bereits die Preisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet. Am Montag folgt zum Abschluss noch die Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften. Die Nobelpreise werden traditionell in Stockholm vergeben, die Ausnahme bildet der Friedensnobelpreis in Oslo. 

Auch in diesem Jahr sind die Nobelpreise erneut mit elf Millionen schwedischen Kronen pro Kategorie dotiert - umgerechnet entspricht das rund einer Million Euro. Feierlich überreicht werden die prestigeträchtigen Auszeichnungen traditionell am 10. Dezember, dem Todestag des schwedischen Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896).

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Friedensnobelpreis 2025
Machado erhält den diesjährigen Friedensnobelpreis. (Archivbild)© Ariana Cubillos/AP/dpa
Machado erhält den diesjährigen Friedensnobelpreis. (Archivbild)
© Ariana Cubillos/AP/dpa
Friedensnobelpreis 2025
Das norwegische Nobelkomitee hat bekanntgegeben, wem sie den diesjährigen Friedensnobelpreis zuspricht. (Archivbild)© Steffen Trumpf/dpa
Das norwegische Nobelkomitee hat bekanntgegeben, wem sie den diesjährigen Friedensnobelpreis zuspricht. (Archivbild)
© Steffen Trumpf/dpa
Friedensnobelpreis 2025
Der Nobelkomiteesvorsitzende Jørgen Watne Frydnes - hier bei der Bekanntgabe im Vorjahr - hat den diesjährigen Friedensnobelpreisträger verkündet. (Archivbild)© Javad Parsa/NTB/dpa
Der Nobelkomiteesvorsitzende Jørgen Watne Frydnes - hier bei der Bekanntgabe im Vorjahr - hat den diesjährigen Friedensnobelpreisträger verkündet. (Archivbild)
© Javad Parsa/NTB/dpa
Friedensnobelpreis 2025
US-Präsident Trump wünscht sich einen Nobelpreis.© Alex Brandon/AP/dpa
US-Präsident Trump wünscht sich einen Nobelpreis.
© Alex Brandon/AP/dpa

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