Apothekerstreik am Mittwoch: Deshalb bleiben die meisten Apotheken geschlossen

Wer Mittwoch (14.06.23) eine Apotheke aufsuchen möchte, muss wahrscheinlich sehr weite Wege in Kauf nehmen. Denn die allermeisten Apotheken legen am 14. Juni ihre Arbeit nieder. Worum es geht und was Apotheker fordern erklären wir euch hier.

Etwa 90 Prozent der Apotheken in Nordrhein-Westfalen bleiben nach Verbandsangaben am Mittwoch - 14. Juni - wegen Protestaktionen geschlossen. Patienten werden deshalb gebeten, nicht dringend benötigte Rezepte vorher oder in den Tagen danach vorzulegen. In akuten Fällen werde die Versorgung der Patienten an diesem Mittwoch in Notdienstapotheken sichergestellt, erklärten die Apothekerverbände Nordrhein und Westfalen-Lippe im Vorfeld der Protestaktionen gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung.

Hier öffnen Notfallapotheken am Mittwoch in NRW

In Nordrhein-Westfalen suchen normalerweise etwa 800.000 Menschen pro Tag die landesweit insgesamt rund 4.000 Apotheken auf, wie aus Daten der beiden Apothekenverbände hervorgeht. Eine örtliche Übersicht, welche Apotheken am Mittwoch einen Notdienst haben, bieten unter anderem die beiden Apothekenkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe im Internet an.

Darum demonstrieren die Apotheken

Mit dem bundesweiten Protesttag wollen die Apotheker ihren Forderungen gegenüber der Politik Nachdruck verleihen. Die Apothekerverbände verlangen eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. Trotz steigender Kosten etwa bei Energie und Personal habe es bereits seit vielen Jahren keine Honoraranpassung mehr gegeben. Ein Alarmzeichen sei, dass 2022 erstmals die Zahl der Filialapotheken gesunken sei, sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis.

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Lieferengpässe ein großes Problem

Auch die Lieferengpässe bei Medikamenten sollen thematisiert werden. Mittlerweile sei jedes zweite Rezept von Lieferengpässen betroffen, betonte Preis. Die Apotheker müssten viel Zeit investieren, damit aus den Lieferengpässen keine Versorgungsengpässe würden. Jede Apotheke müsse inzwischen rechnerisch eine/n Mitarbeiter/in damit beschäftigen, verschriebene Medikamente zu organisieren sowie Rücksprache mit den Ärzten und Patienten zu nehmen, schilderte er.

Laut einer Umfrage des Apothekerverbandes Nordrhein werden am Mittwoch etwa 90 Prozent der Apotheken an Rhein und Ruhr geschlossen sein. Der Regionalverband plant eine Kundgebung in Düsseldorf mit Tausenden Teilnehmern. "Es bleibt keiner unversorgt an diesem Tag", sagte Preis mit Verweis auf die geplanten Notdienste. Die Ärzte seien informiert. In Westfalen-Lippe wollen sich laut einer Umfrage des Apothekerverbandes ebenfalls etwa 90 Prozent der Apotheken am Protest beteiligen. So seien Aktionen unter anderem in Münster und Dortmund geplant, zu denen je etwa 400 Teilnehmer erwartet werden, sagte eine Sprecherin. (dpa/lnw)

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